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Dorfverein Bürglen TG

Agenda

PanaCeHa

17. Oktober 2025

Öffentlicher Vortrag über ein neues Gesundheitsmodell
mit Dr. Andreas Heisler

Flyer PanaCeHa-Vortrag

Der Dorfverein Bürglen lud die Bevölkerung zum Vortrag über das neue Gesundheitsmodell PanaCeHa nach Bürglen ein. Flyer


Ort: Werkhof Bürglen, Saal im 1. OG
18.30 Türöffnung
19.00 Start Vortrag
anschliessend Fragen und Diskussion

Ohne Anmeldung. Eintritt gratis (freie Kollekte).
Verpflegungsstand vorhanden.



panaceha.ch




Gründer Dr. Andreas Heisler Grosses Interesse am Vortrag über PanaCeHa

Gesundheitskasse statt Krankenkasse

Der Dorfverein Bürglen lud die Bevölkerung zu einem Vortrag über das geplante Gesundheitsmodell PanaCeHa nach Bürglen in den Werkhofsaal ein. 77 interessierte Menschen folgten dieser Einladung und füllten den Saal. Redner war der Gründer von PanaCeHa, Dr. med. Andreas Heisler.

Er erläuterte, dass mit dem Modell PanaCeHa das Gesundheitswesen revolutioniert werden soll. Ein ganz neues Denken soll es werden, menschbezogen und im Gegensatz zu heute viel mehr gesundheitsfördernd. Betreffen soll es die Grundversicherung. Der Start ist auf Januar 2027 geplant. Andreas Heisler wünscht sich, dass bis dann möglichst viele Krankenkassen mitmachen werden. Aktuell würden die Verhandlungen laufen.

Bei jenen Krankenkassen, die künftig mit PanaCeHa zusammenarbeiten werden, können die Versicherten wie in ein Hausarztmodell wechseln, wo versucht wird, Fehlanreize des Systems zu umgehen. So sollen die Hausärzte im PanaCeHa-Netzwerk nicht mehr dann bezahlt werden, wenn der Patient krank ist, sondern er erhält eine Pauschale, unabhängig davon, ob der Versicherte krank oder gesund ist. Andreas Heisler betonte, dass PanaCeHa keine Krankenkasse sei, sondern ein neues System, bei dem jeder Versicherte bei seiner Krankenkasse bleibe. Er hat berechnet, dass bereits nach einem Jahr ein finanzieller Überschuss bei PanaCeHa vorhanden sein werde, weil bei gezielten und menschgerechteren Behandlungen die Patienten schneller gesund und die Menschen allgemein weniger krank seien und somit weniger Leistungskosten anfallen werden. Mit diesem Überschuss würden wiederum bessere Heilungsmöglichkeiten geschaffen, zum Beispiel mit Investitionen in bessere Bedingungen für Ärzte oder Pflegepersonal. Möglich wäre dies auch für Ärzte oder Therapeuten, die heute nicht über die Krankenkassen abrechnen dürfen. Dies würde dann wiederum zu einer gesünderen Gesellschaft führen und noch weniger medizinische Leistung benötigen. Mit diesem Modell soll der Weg geebnet werden für Prämien, die nicht mehr steigen müssen.

Andreas Heisler ist praktizierender Hausarzt in Ebikon (LU) mit deutscher Herkunft. In der Schweiz lebt und arbeitet er seit 2009, als damals in Deutschland die Bedingungen für Ärzte erschwert wurden. «Aber auch hier in der Schweiz wurden die Anforderungen stets unmenschlicher», erklärte er, «sowohl für Patienten als auch für Ärzte, welche sich oft gezwungen sehen, viele Medikamente zu verkaufen, um alle ihre Fixkosten und staatlichen Abgaben leisten zu können.» Dabei würden sie auch oft den Pfad ihres Ärzte-Kodex (Mensch vor Profit) verlassen, welcher einen Arzt verpflichtet, einem Patienten niemals wissentlich einen Schaden zuzufügen. Es sei oft der Fall, dass die Medikation gar nicht richtig auf den Patienten abgestimmt werde, mit Folgen für den Patienten, so Andreas Heisler.

Er schweifte während seinem Vortrag immer wieder ab zu Missständen im Gesundheitswesen, die längst nicht nur, aber vermehrt während den Corona-Zeiten zu Patientenschäden geführt hätten. Er erzählte auch von wunderbaren Heilungserfolgen, die eben gerade nicht nach vorgegebenem Schema X verliefen. Dazu müsse ein Arzt aber die Freiheit erhalten, nach seinem Bauchgefühl handeln zu dürfen und nicht vom Staat Verbote oder gar Drohungen zu Lizenzentzug auferlegt bekommen. Deshalb sei ihm bald klar geworden, dass ein völlig neues Denken im Gesundheitswesen fällig sei. Dies habe ihn dazu ermuntert, die enorme Energie für PanaCeHa aufzubringen. Und mittlerweile hätte er auch ein wundervolles Team hinter sich, welches fleissig mitwirke.

Damit PanaCeHa bei den Verhandlungen mit den Krankenkassen erfolgreich sein könne, benötige es nun die Unterstützung aus der Bevölkerung. Auf der Homepage von PanaCeHa (panaceha.ch) können sich darum Interessierte freiwillig für eine «Absichtserklärung» eintragen. Dies bedeute ausschliesslich eine Befürwortung dieses Modells und noch keinen Wechsel des Versicherten. Mit diesem Eintrag würde man zudem regelmässig per E-Mail über den aktuellen Entwicklungsstand informiert. Bis jetzt hätten sich bereits über 6’000 Menschen eingetragen. Doch mit 60’000 oder noch mehr Absichtserklärungen hätte PanaCeHa viel mehr Verhandlungsgewicht bei den Krankenkassen. Sobald PanaCeHa startfähig sei, würden alle Versicherten jeder zustimmenden Versicherungsgesellschaft entscheiden können, ob man die Abrechnung der Grundversicherung durch PanaCeHa abwickeln lassen möchte. Alle Zusatzversicherungen würden wie bisher über die Krankenkassen abgerechnet.

Anschliessend an den spannenden Vortrag durften die Anwesenden kritische Fragen stellen. Dabei stellte sich heraus, wie komplex und teilweise menschenfeindlich das heutige Gesundheitswesen aufgegleist ist. Eine Fragestellerin gab sich als Ärzte-Coach aus und konnte aufzeigen, in welchen Details der Schuh drückt. Es wurde klar, wie wichtig es wäre, ein Gesundheitssystem anzustreben, in dem die Ärzte wieder vermehrt für die Patienten da sein könnten und weniger in eine vom Staat vorgegebene Richtung gedrängt werden. Ein System, das mehr gesunde und weniger kranke Menschen hervorbringt.

Ob ein innovatives und ganzheitliches Modell wie PanaCeHa eingeführt werden kann, hängt nun davon ab, ob eine oder mehrere Krankenkassen gefunden werden können, die diese Art von Hausarztmodell anbieten möchten.

Der Dorfverein bedankt sich bei Dr. Andreas Heisler für den spannenden Abend und bei den Gästen für das zahlreiche Erscheinen.